Glaserei
Bei einer Glaserei handelt es sich um einen Handwerksbetrieb, welcher von einem Glaser geführt wird. Die Hauptaufgabe des Betriebes ist die Be- und Verarbeitung von Glas. Das Glas wird meist in Form von Scheiben in verschiedenen Größen gelagert. Es wird vorrangig zu Gegenständen wie Fenstern, Vitrinen und Spiegeln verarbeitet. Des Weiteren wird heutzutage nicht nur das herkömmliche Glas verarbeitet, sondern auch Kunstglas. Es wird mittlerweile oft als günstige, aber robuste Alternative zum Echtglas benutzt und ist besonders wegen seiner Formbarkeit beliebt.
Das Handwerk des Glasers lässt sich in die folgenden Unterbereiche aufteilen: Fenster- und Glasfassadenbau, sowie Verglasung und Glasbau. Glas ist heutzutage aus der Architektur von modernen Gebäuden nicht mehr weg zu denken. Ob als Glasfront, -eingang oder -kuppel, das Glas wird vorrangig als Deko-Element eingesetzt. Aber nicht nur der Außenbereich von Gebäuden wird mit Glas gestaltet. Auch im Innenausbau findet Glas immer häufiger Verwendung. Dies schließt zum Beispiel Türen, Duschen und Spiegel ein.
Die Aufgabe des Glasers geht dabei über das Ausstatten von Gebäuden hinaus, denn auch die Instandhaltung und Reparatur gehört zu seinen Aufgaben. Das Glas kann aber auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden. So kann es auch als Schall- und Wärmedämmung genutzt werden. Bruchsicheres Glas macht zudem moderne Gebäude immer sicherer. Der Anspruch an das Glas ändert sich mit den Wünschen der Kunden. So muss Schaufensterglas besonders einbruchsicher sein, während Türen aus Sicherheitsglas bestehen müssen, damit sich niemand daran verletzen kann.
Da nicht alle geforderten Glasarbeiten Standartmaße haben, gehört es auch zu den Aufgaben eines Glasers, diese passgenau anfertigen zu können. Dazu müssen zunächst die Maße aufgenommen und eine Skizze erstellt werden. Sie wird als Schablone auf das Glas übertragen und dieses passend zugeschnitten. Dazu benutzt der Glaser ein Glasschneider, der mit einem Rädchen aus Stahl eine Linie auf das Glas zeichnet und so eine Bruchstelle entstehen lässt.
Das Glas lässt sich nun an dieser Stelle in zwei Teile brechen. Anschließend muss das, meist noch scharfkantige, Glas noch bearbeitet werden. Dazu zählen Polier- und Schleifarbeiten. Ist dies erledigt, kann das Glas eingesetzt und schließlich abgedichtet werden. Dabei muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, damit das Glas keinen Schaden nimmt oder schlimmstenfalls zerbricht. Der Beruf des Glasers hat nicht nur einen hohen technischen Anspruch, sondern auch einen künstlerischen.
Schließlich wird Glas heutzutage in allen Formen und Farben verarbeitet. Die zweite Unterkategorie befasst sich hingegen mit der Herstellung von Fensterrahmen. Zur Herstellung werden Stoffe wie Kunststoff, Holz oder Metall verwendet. Bei diesen Betrieben erinnert die Arbeitsweise eher an eine Schreinerei und weniger an eine typische Glaserei. Oftmals sind sie auch nicht mehr auf die Herstellung, sondern nur noch auf den Einbau von Fenstern spezialisiert.
Um als anerkannter Glaser arbeiten zu dürfen, ist eine dreijährige Berufsausbildung nach den Richtlinien der Handwerkskammer notwendig. Die Ausbildung findet dual im Betrieb und in der Berufsschule statt und wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Im zweiten Lehrjahr hat der Auszubildende die Möglichkeit zwischen den beiden Schwerpunkten, Fenster- und Glasfassadenbau oder Verglasung und Glasbau, zu wählen. Eine anschließende Weiterbildung zum Techniker bzw. Meister dauert weitere 1-2 1/2 Jahre.
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